Dritte Orte in Hohenems - Wo passiert das Unsichtbare?

Das jüdische Museum in Hohenems gehört zu den wichtigsten Kulturanbietern Vorarlbergs. Nicht nur wird darin die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Hohenems - eine exemplarische Geschichte der Diaspora - erzählt. Hanno Loewy und sein Team stellen in ihrer Arbeit auch immer Bezüge zur Gegenwart her. Zu Fragen des Zusammenlebens aber auch der Stadtentwicklung.

So auch in der aktuellen Ausstellung „Am Rand. Zusammen leben in der Untergass“. Die Untergasse, der alte Name der Radetzkystraße, ist eine sehr verkehrsreiche Ausfallstraße am Rande Hohenems. Die Straße spielte in der Entwicklung der jüdischen Gemeinde eine wichtige Rolle.

In den kommenden Jahren sind in dieser Straße massive Bautätigkeiten geplant. Neue Wohn- und Geschäftshäuser entstehen, das Zentrum dehnt sich in dieses Viertel aus und die Untergass’ wird nicht mehr Rand, sondern Teil des Zentrums sein. Einerseits Chance der Weiterentwicklung der Stadt, andererseits Gefahr der Gentrifizierung eines bis dato durchmischten Viertels.

Im Kontext dieser städtebaulichen Veränderung lud das jüdische Museum zu einem Diskussionsabend unter dem Titel „Dritte Orte in Hohenems – Wo passiert das Unsichtbare?“ Angelehnt an den Begriff von Ray Oldenburg über dritte Orte ging die Expert:innenrunde auf der Bühne der Frage nach welche Möglichkeiten nachbarschaftlicher Gemeinschaft - außerhalb von Familie und Arbeit - sich in Hohenems finden. Was ist an solchen Orten möglich? Bewegen sich diese Orte aufeinander zu oder rücken sie weiter voneinander ab?

Ich durfte diese spannende Gesprächsrunde moderieren. Als Gesprächspartner:innen auf der Bühne waren Daniel Latzer, August Gächter, Elisa Rosegger, Bertram Meusburger und Christian Lampert.

Am Rand. Zusammen leben in der Untergass’
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems

Kuratori:nnen
Anika Reichwald und Hanno Loewy

17. Oktober 2021 bis 15. Mai 2022 (verlängert)

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